Kleine Münsterländer
Zwinger "Vom Vossberg"

Kleine Münsterländer

Auf diesen beiden Internetseiten finden Sie allgemeine Informationen über Kleine Münsterländer:

Verband für Kleine Münsterländer Vorstehhunde e.V.

Kleine Münsterländer – Landesgruppe Waterkant

 

Geschichte des Kleinen Münsterländers

Wie bei vielen unserer heutigen Jagdhunderassen liegt auch die Entwicklung des Kleinen MünsterländerVorstehhundes etwas im Dunst des 19.Jahrhunderts verborgen. Berichtet wird, dass um das Jahr 1870 im Münsterland schon langhaarige Wachtelhunde bekannt waren, die fest vorstanden, enorme Spursicherheit zeigten und auch gut apportierten. 1906 veröffentlichte der bekannte Heidedichter Hermann Löns in der Zeitschrift “Unser Jagdhund” der Bitte, ihm Reste der roten Hannoverschen Heidbracke anzuzeigen. Seine Brüder Edmund und Rudolf Löns fanden auf den niedersächsischen Bauernhöfen aber einen vorstehenden Wachtelhund, den sie “Heidewachtel” nannten. Unermüdlich suchten sie eine leidliche Zuchtbasis zusammen.
Neben den Gebrüder Löns bemühten sich auch in Westfalen insbesondere Freiherr von Bevervörde-Lohburg, Rühl-Burgsteinfurt und Anton Bartscher-Osnabrück um eine leidliche Zuchtbasis der Reste der westfälischen Wachtelhunde. Aber erst aus der Familienzucht des Hauptlehrers Heitmann, Burgsteinfurt gelang dies. Erst 1911 erfährt Löns von einer weiteren Zuchtfamilie, dem später so genannten Dorstener Schlag, der in der Gegend von Velen, Reeken und Coesfeld gezüchtet wurde. Woher stammten nun diese kleinen, tüchtigen Jagdhunde, die von alteingesessenen Münsterländern gerne als Spion oder Spannier bezeichnet wurden, oder gelegentlich auch als Magisterhündchen, da Pfarrer und Lehrer große Liebhaber dieser Hunde waren. Hier schieden sich die Geister ihrer Wiederentdecker doch erheblich. Die einen waren Anhänger der Hypothese von “von Otto”, 1904, die Kleinen Münsterländer seien nichts anderes als eine Weiterzüchtung der von den jagdlustigen Offizieren Napoleons I. nach Westfalen gebrachten “Eupagneul-Breton”. Edmund Löns und Jungklaus sprachen jedoch von einer bodenständigen jahrhundertealten Einheitsrasse Nordwestdeutschlands und der Niederlande. Nachweislich sollen sie schon 1812 im Münsterland gezogen worden sein. Was wieder mit dem hypothetischen französischen Import übereinstimmt. Die Wahrheit liegt sicher , wie immer, in der Mitte.
Am 17. März 1912 wurde unter starker Beteiligung der einheimischen Jäger der “Verein für Kleine Münsterländer Vorstehhunde (Heidewachtel)” in Osnabrück gegründet. Beschlossen wurden von den 68 Mitgliedern die Satzung, das Zucht-Suchen-Reglement und die Einrichtung eines Zuchtbuches. In den Vorstand wurden gewählt: Anton Bartscher, Osnabrück (1.Vorsitzender), Eduard Petersilie, Osnabrück (Schatzmeister), R.W. Rühl, Burgsteinfurt (Zuchtbuchführer), und Edmund Löns, Mettingen (Schriftführer).
Mangels Rassekennzeichen waren die Kleinen Münsterländer zwar nicht von den Veranstaltungen der damaligen Jagdhundeorganisationen (der Deutsche Jagdgebrauchshundverband wurde bereits 1899 gegründet) ausgeschlossen- die Organisatoren waren damals sehr tolerant-, jedoch wirkte sich das Fehlen hemmend auf die Vereinstätigkeit aus. Dr. med. et phil. Friederich Jungklaus publizierte im Jahr 1921 in seinem wissenschaftlichen Werk über den Kleinen Münsterländer, die im Auftrag des Verbandes erarbeiteten Rassemerkmale, die auch heute noch in ihren Grundzügen Gültigkeit haben.
Leider war es auch hier so wie in vielen anderen Vereinen auch. So führten Auseinandersetzungen über Zuchtziele und -aufgaben 1930 zu einer Spaltung des Vereins. Unter der Leitung von Edmund Löns gründete sich der Deutsche Heidewachtel Club. Erst unter den politischen Verhältnissen nach 1933 wurden die beiden Vereine wieder zusammen geführt, in der so genannten “Fachschaft für Kleine Münsterländer Vorstehhunde”. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte am 20. Oktober 1946 in Hannover unter Erik Gablenz als 1.Vorsitzenden die Neugründung des “Verbandes für Kleine Münsterländer Vorstehhunde e.V.”. Unter Edmund Löns gründete sich auch der Deutsche Heidewachtel Club e.V. wieder neu. Es bedurfte langwieriger Verhandlungen, um die beiden Vereine am 31.März 1961 wieder zusammen zu führen. In der damaligen DDR wurde 1952 unter Führung von Otto Capsius die Spezialzuchtgemeinschaft für Kleine Münsterländer gegründet. Diese ging nach der Wiedervereinigung in dem Verband für Kleine Münsterländer Vorstehhunde e.V. auf.
Nach dem Kriege setzte eine rasante Entwicklung des Verbandes für Kleine Münsterländer Vorstehhunde e.V. ein. Bereits im Jahre 1947 gab es in den 4 Besatzungszonen 14 Landesgruppen mit ca. 245 Mitgliedern. Im Jahre 1948 erreichten die Eintragungen in dem neu errichteten Zuchtbuch für Kleine Münsterländer Vorstehhunde bereits die stattliche Zahl von 754 Kleinen Münsterländer Welpen. Die Zahl der jährlich eingetragenen Welpen liegt heute bei ca. 1000. Derzeit setzt sich der Verband für Kleine Münsterländer e.V. aus 16 Landesgruppen mit über 5000 Mitgliedern zusammen. Er zählt damit zu den größten Vorstehhund-Verbänden in Deutschland.

Übernommen aus der Informationsbroschüre des Verbandes für Kleine Münsterländer Vorstehhunde e.V.

 

Rassenstandart

Der Rassestandard beschreibt zwar nur das äußere Erscheinungsbild unseres Kleinen Münsterländers, aber je näher unsere vierläufigen Jagdkameraden diesem Idealbild ihrer Rasse kommen, desto leistungsfähiger sind sie.
Eine gesunde Konstitution befähigt sie zu hoher Leistung. Natürlich sind hierfür ebenfalls die jagdlichen Anlagen ausschlaggebend.

Der KlM ist ein mittelgroßer, kräftiger Vorstehhund mit harmonischem Körperbau, der bei viel Adel und Eleganz ausgeglichene Proportionen hat.
Er zeigt bei aufrechter Haltung fließende Körperlinien mit flach getragener Rute.

Den Kleinen Münsterländer gibt es in den Grundfarbschlägen braun-weiß und braun-schimmel. Selten gewordene Jungklaus´sche Abzeichen (lohfarbene Abzeichen an Fang, Auge und um das Waidloch) sind erlaubt.

Die Widerristhöhe der Rüden ist mit 54 cm, der Hündinnen mit 52 cm festgelegt, jeweils mit zulässiger Größenabweichung von plus/minus 2 cm.
Sein Haarkleid ist sollte glatt bis leicht gewellt und vor allem dicht sein, damit es ihm im Wasser und in dornenreichen Gestrüppen einen guten Schutz bietet. Seine Vorderläufe sind gut befedert, die Hinterläufe behost und die Rute zeigt eine ausgeprägte Fahne.

Seine Bewegungen sind harmonisch und raumgreifend.
Der Kleine Münsterländer ist intelligent und lernfähig, temperamentvoll und ausgeglichen, mit stabilem Wesen; mit aufmerksamer, freundlicher Grundhaltung gegenüber Menschen (familientauglich), guter sozialer Bindung und Orientierungsfähigkeit am Führer (teamfähig), mit passioniertem, ausdauerndem Beutetrieb, vielseitigen Jagdanlagen sowie guter Nervenstärke und Wildschärfe.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Mittelgroßer, kräftiger und harmonischer Körperbau, der bei viel Adel und Eleganz ausgeglichene Proportionen hat. Edler Kopf.
Bei aufrechter Haltung zeigt er fließende Körperlinien mit flach getragener Rute.
Seine Vorderläufe sind gut befedert, die Hinterläufe behost und die Rute zeigt eine ausgeprägte Fahne.
Sein glänzendes Haar sollte glatt bis leicht gewellt dicht und nicht zu lang sein.
Seine Bewegungen sind harmonisch und raumgreifend.

Wichtige Proportionen
Die Körperlänge gemessen von der Brustbeinspitze bis zu den Sitzbeinhöckern soll die Widerristhöhe um höchstens 5cm übertreffen.
Die Länge des Schädels vom Hinterhauptstachel bis zum Stop entspricht der des Fanges vom Stop bis zum Nasenschwamm.

Verhalten, Charakter(Wesen)
Der Kleine Münsterländer ist intelligent und lernfähig, temperamentvoll und ausgeglichen, mit stabilem Wesen; mit aufmerksamer, freundlicher Grundhaltung gegenüber Menschen (familientauglich), guter sozialer Bindung und Orientierungsfähigkeit am Führer (teamfähig), mit passioniertem, ausdauerndem Beutetrieb, vielseitigen Jagdanlagen sowie guter Nervenstärke und Wildschärfe.

Kopf 
Kopf und Ausdruck prägen den Typ

Oberkopf/Stop
edel, trocken, flach bis leicht gewölbt, gering ausgeprägt allerdings deutlich erkennbar

Gesichtsschädel

Nase Nasenschwamm einfarbig braun
Fang kräftig, lang, gerader Nasenrücken;
Lefzen Kurze, gut aufeinander liegend, gut pigmentiert – einfarbig braun.
Kiefer / Gebiss Grosse weiße Zähne. Kräftige Kiefer mit einem regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel Eine Über- oder Unterzahl von 2 x P1 ist zulässig.
Backen Kräftig, gut bemuskelt.
Augen Von mittlerer Größe, weder hervortretend noch tiefliegend. möglichst dunkelbraun. Augenlider fest am Augapfel anliegend und die Bindehaut bedeckend;
Behang Breit, hoch angesetzt, fest anliegend, nach unten spitz zulaufend nicht über Lefzenwinkel hinausragend..

Hals Länge in Harmonie zum Gesamtbild, zum Rumpf hin allmählich breiter werdend. Nacken sehr muskulös und leicht gewölbt. Straff anliegende Kehlhaut

Körper

Obere Profillinie Gerade und leicht abfallend.
Widerrist Ausgeprägt.
Rücken Fest, gut bemuskelt. Die Dornfortsätze sollen durch Muskulatur verdeckt sein.
Lenden Kurz, breit, muskulös.
Kruppe Lang und breit, nicht kurz abgeschlagen und zur Rute hin nur leicht abfallend gut bemuskelt.
Breites Becken.
Brust Mehr tief als breit, möglichst weit nach hinten reichendes Brustbein. Rippen gut gewölbt.

Untere Profillinie
Bauch In einem elegant geschwungenen, leichten Bogen nach hinten verlaufend, trocken.

Rute Hoch angesetzt mit langer Fahne, im Ansatz kräftig, sodann sich verjüngend, mittellang. In der Ruhe gesenkt, in der Bewegung waagrecht und nicht zu hoch über der Rückenlinie sowie leicht geschwungen getragen, im letzten Drittel darf sie leicht nach oben gekrümmt sein.

Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Von vorne betrachtet gerade und möglichst parallel, von der Seite betrachtet gut unter dem Körper stehende Läufe. Der Abstand vom Boden bis zu den Ellenbogen sollte etwa gleich dem von den Ellenbogen bis zum Widerrist sein.
Schultern Gut anliegendes Schulterblatt, kräftig bemuskelt. Schulterblatt und Oberarm bilden einen guten Winkel von in etwa 90°
Oberarm Möglichst lang, gut bemuskelt.
Ellenbogen Am Körper anliegend, weder einwärts noch auswärts drehend. Ober- und Unterarm bilden einen guten Winkel.
Unterarm Kräftige Knochen senkrecht stehend.
Vorderfußwurzelgelenk Kräftig.
Vordermittelfuß Gering nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten Rund und gewölbt mit eng aneinander liegenden Zehen und genügend dicken, derben, widerstandsfähigen Ballen, keine zu üppige Behaarung. Sie fußen parallel, im Stand und in der Bewegung weder einwärts noch auswärts gerichtet.

Hinterhand
Allgemeines Von hinten betrachtet gerade und parallel. Korrekte Winkelungen in Knie- und Sprunggelenken.
Kräftige Knochen
Oberschenkel Lang, breit und muskulös, Becken und Oberschenkel bilden einen guten WinkelKnie Kräftig, Ober- und Unterschenkel bilden einen guten Winkel.
Unterschenkel Lang, muskulös und sehnig.
Sprunggelenk Kräftig.
Hintermittelfuß Kurz, senkrecht stehend.
Hinterpfoten Rund und gewölbt mit eng aneinander liegenden Zehen und genügend dicken, derben, widerstandsfähigen Ballen; keine zu üppige Behaarung. Sie fußen parallel im Stand und in der Bewegung, weder einwärts noch auswärts gerichtet.

Gangwerk Raumgreifend, mit viel Schub und entsprechendem Vortritt, in Vorder- und Hinterhand gerade und parallel; dabei gut aufgerichtete Haltung. Passgang ist unerwünscht.

Haut Straff anliegend, ohne Faltenbildung.

Haar dicht, mittellang, glatt bis wenig gewellt, fest anliegend, wasserabweisend. Die Umrisse des Körpers dürfen durch zu langes Haarkleid nicht verdeckt werden. Es soll durch die Dichte möglichst guten Schutz gegen Witterungs- und Geländeeinflüsse und Verletzungen bieten. Kurzhaariger glatter Behang ist fehlerhaft. Vorderläufe befedert, Hinterläufe bis zum Fersengelenk behost, Rute mit langer Fahne und weißer Spitze, üppige Brusthaare unerwünscht

Haarfarbe braun-weiß und braun-schimmel mit braunen Platten, -Mantel, -Tupfen, Blesse ist zulässig; lohfarbene Abzeichen an Fang, Auge und um das Waidloch sind gestattet (Jungklaus´sche Abzeichen).

Größe Widerristhöhe Rüden: 54 cm. Widerristhöhe Hündinnen: 52 cm. Mit zulässiger Größenabweichung von plus/minus 2 cm

 

FEHLER

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Schwere Fehler ( bedeutende Standardabweichungen)
· Schwerfälliger, grobknochiger Körperbau.
· Erhebliche Abweichungen vom Verhältnis Rumpf – Hals – Widerristhöhe
· Mehr als 50 % der Nase fleischfarben oder gefleckt
· Spitzer Fang. Durchgebogener (konkaver) Nasenrücken.
· Zu helle Augen. Hellgelbe Habichtsaugen.
· Erheblich fehlende Brusttiefe oder zu flacher oder tonnenförmiger Brustkorb.
· Stark auswärts oder stark einwärts gedrehte Ellenbogengelenke.
· Steil stehender Vordermittelfuß.
· Stark kuhhessig oder stark fassbeinig, sowohl im Stand wie auch in der Bewegung.
· Gespreizte Zehen bzw. offene Pfoten, flache Pfoten- (durchgetreten).
· Schwerfälliges Gangwerk.
· Glatter Behang ohne Behaarung, zu lange und gelockte Haarfransen an den Behängen.
· Zu stark gelocktes Haar.
· Größenabweichung mehr als +/- 2 cm und nicht mehr als +/-4 cm

Ausschließende Fehler
· Ängstlichkeit, Aggressivität, Wild- und/oder Schussscheue.
· Grobe Abweichungen vom Geschlechtstyp, Geschlechtsmissbildungen.
· Völlig depigmentierter Nasenschwamm
· Alle Abweichungen vom korrektem Scherengebiss außer Über- oder Unterzahl von 2 x P1
· Kiefer- und Lefzenspalt.
· Vogelauge
· Ektropium, Entropium, Distichiasis, (doppelte Wimpernreihe).
· Starke Kehlwamme
· Deutlicher Karpfenrücken.
· Starker Senkrücken. Verkrümmung der Wirbelsäule;
· Deformierter Brustkorb, z.B. « abgesetzte Brust ».
· Knickrute, Ringelrute sonstige Rutenfehler, z.B. zu kurze oder zu lange Rute
· Einfarbigkeit
· Größenabweichung mehr als +/- 4cm